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Der neue Kerweschlackel erntete viel Applaus während und großes Lob nach seinem ersten Auftritt. In Fortführung der langen Tradition der Kerweredd begeisterte Johannes Laule mit guter Rhetorik und interessanten Annekdoten die wieder zahlreichen Zuschauer, die sich in gespannter Erwartung um den Lindenplatz versammelt hatten. Als er seinem Vorgänger Volker Bender für dessen 20-jährige Tätigkeit dankte, quitierte das Publikum dies mit einem langen Applaus.

DIe Zuschauer amüsieren sich ja immer besonders über die kleinen Geschichtchen aus dem Ortsleben; so berichtete Johannes über die Bepflanzung eines Schlagloches in der Wethgasse, die Winterfütterung von vermeintlichen Vögeln, die sich als Rattenfamilie entpuppten, oder das rätselhafte Verschwinden eines Handballers vom Stammtisch. Er rief dazu auf, ihn mit entsprechendem „Stoff“ zu versorgen, sei es persönlich oder über seine E-Mail-Adressen Kerweschlackel@Handschuhsheim.de oder Kerweschlackel@TSV-Handschuhsheim.de.

Als besonderer Renner erwies sich sein letzter Punkt: Endlich sei das Hendsemer Wappen auf die Wand des Gebäudes des Carl-Rottmann-Saales gemalt. Er wünsche sich, dass auch die anderen Stadtteile entsprechend aufgehübscht werden. In Neuenheim gebe es sicher auch eine geeignetet Häuserwand und ein Sponsor sei wohl auch zu finden. Es gäbe nur ein Problem: Neiene habe kein eigenes Wappen! Daher rief der Kerweschlackel zu einem Wettbewerb zur Schaffung eines Wappens für Neiene auf. Die Prämierung könne dann ja beim nächsten Lindentanz erfolgen.

FÜr den anschließenden Tanz entscheidet die Organisatorin Ria Schölch meist erst während des Aufmarsches, in Höhe des Alten Rauthauses, aus dem Bauch heraus über die Tanzdauer, die sie dem Schützen kurz vor dem Lindenplatz zuflüstert. Dabei spielen viele Überlegungen eine Rolle: Zahl der Tanzpaare, Zahl der Kerweborscht, Wetter, Kondition des Orchestervereins und und und … In diesem Jahr entschied sie sich für neun Minuten für die neun Tanzpaare.

Trotz der langen Tradition ist es interessant zu beobachten, dass immer wieder neue taktische Varianten gefunden werden, um das Ergebnis zu beeinflussen. So war erstmals das Blockieren des nächsten Kerweborschts durch zwei Tanzpaare zu sehen, so dass die Tänzer mit dem Strauß diesen nicht abgeben konnten. Das Ziel, die eigene Schwester zum Hammelgewinn zu zwingen, misslang allerdings, so dass Karin und Michael Reinhard schließlich den Strauß in den Händen hielten, als der Schuss erklang.

In den nächsten Monaten muss wohl dringend diskutiert werden, ob Ria Schölch nicht mit einer gelben und einer roten Karte ausgestattet wird, um Regalverstöße umgehend ahnden zu können. Auch an die Einrichtung eines Video-Schiedsrichterraumes im TSV-Klubhaus kann gedacht werden, damit Ria im Zweifelsfall den Tanz durch das Videobeweis-Zeichen unterbrechen kann, um sich die Szene aus allen Perspektiven noch einmal anzusehen.

Spaß beiseite: Insgesamt war der Lindentanz eine gelungene Präsentation des TSV in der Öffentlichkeit, der zu viel Gesprächsstoff geführt hat.

 

Der Lindentanz ist auch bei youTube in voller Länge als Video zu sehen.